Lernen-Serie #4: Ziele definieren
Bevor es nun an die Planentwicklung geht, bedarf es vorher jedoch noch eines anderen Schritts: WAS IST IHR ZIEL? Wofür lernen Sie? Wie die Antwort ausfällt, hat starke Auswirkungen auf das weitere Vorgehen.
Sie möchten die Bestnote? Oder „nur“ bestehen? Streben Sie das obere Drittel an, um auf Nummer Sicher zu gehen?
Maximalprinzip: Wer 100 % erreichen möchte, muss den gesamten Stoff beherrschen.
Roulette-Prinzip: Wer ca. 80 % anstrebt, kann Schwerpunkte setzen und Punkte, die höchstwahrscheinlich nicht abgefragt wird, ausklammern.
Minimalprinzip: 60 % braucht es meist zum Bestehen. Hier gilt also: Mit minimalem Aufwand wird das Nötigste abgedeckt.
Davon ausgehend können Sie nun auswählen, welche Inhalte in Ihrem Lernplan enthalten sein müssen. Hierzu einige Tipps und Denkanstöße:
- Welche GEWICHTUNG haben verschiedene Themen? Was kam wie lange im Unterricht dran, worauf haben Lehrer am meisten Zeit verwendet? Dies lässt oft hilfreiche Rückschlüsse zu.
- Wie sehen die Prüfungen der Vorjahre aus? Welche Art von Fragen und Aufgaben finden sich darin und welchen Kategorien sind sie zuzuordnen?
- Welche Muster liegen den Fragen zugrunde? Solche Muster können z. B. sein: Fragen nach Vor- und Nachteilen, Vergleiche aufstellen, Grundlagen erklären, Situationen bewerten usw.
- Wie wird geprüft? Geht es um praktisches Wissen, schriftliche Fähigkeiten, fachspezifisches Knowhow oder ist es eine mündliche Prüfung? Ist es Multiple Choice oder müssen Sie Ihre Antworten begründen?
Wenn Sie sich das bewusst machen, können Sie den Stoff zum Teil eingrenzen oder sich eine bestimmte Herangehensweise überlegen. Bei einer praktischen Prüfung müssen Sie keine Definitionen beherrschen, bei Situationsaufgaben sollten Sie den Stoff verstanden haben und bei Multiple Choice kommt es meist auf die feinen Unterschiede an.
Stellen Sie sich also diese Fragen, bevor Sie für die nächste Prüfung lernen.
Im nächsten Teil unserer Serie gehen wir dann auf ein heikles Thema ein: die Zeiteinteilung.